Gemeinde Leogang
Panoramablick auf die Ortschaft Leogang mit grünen Wiesen, einem Zaun und einem malerischen Tal. Im Hintergrund sind schneebedeckte Berge unter klarem, blauem Himmel zu sehen.

Wo heute Urlauber und Einheimische ihre Freizeit verbringen, wurden bereits vor über 3.000 Jahren Erze abgebaut. Während seiner Blütezeit vom 15. bis Ende des 19. Jahrhunderts und sogar bis 1970 prägte der Bergbau das Leben in Leogang. Einblicke in vergangene Zeiten bietet das Schaubergwerk im Schwarzleotal.

Geschichte

Leogang ist eine der ältesten Bergbaustätten des Salzburger Landes. 930 wurde die Ortschaft als „Liuganga“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Schwarzleotal zählt zu den mineralreichsten Vorkommen in Österreich. Durch archäologische Funde ist bekannt, dass bereits die Kelten in der Bronzezeit – also etwa 1.500 vor Christus – in diesem Gebiet Erze abbauten. Erst um einiges später, nämlich 1452, fand der Bergbau erstmals urkundliche Erwähnung. In den Bergrevieren Schwarzleo, Vogelhalt und Nöckelberg wurden neben Blei, Kupfer, reinen Quecksilber- sowie Kobalt- und Nickelerzen (für das begehrte Kobaltblau) auch große Mengen Silber abgebaut, das als Grundlage für die Prägung der „Salzburger Silbertaler“ in der erzbischöflichen Münze in Salzburg diente.

Die Aufbereitung der Erze erfolgte mit Hilfe der Wasserkraft an der Leoganger Ache, die Verhüttung der Erze bei Leogang. Zahlreiche wechselnde Gewerke (wie das der berühmten Rosenberger) trieben den Bergbau voran, errichteten im Schwarzleotal Pochwerk, Waschhaus und Knappenhaus samt Kapelle sowie in Hütten ein Schmelzwerk und prägten die Leoganger Geschichte des Berg- und Hüttenbetriebes.

Politische Unruhen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, mangelnde Erzanstände und wirtschaftliche Gründe führten zu einer Einstellung des Bergbaubetriebes bis 1888. Mehrere Schürfversuche, zuletzt während des 1. Weltkrieges, scheiterten in weiterer Folge durch die Inflation und die Weltwirtschaftskrise.

1912 wurden Magnesitlagerstätten auf der Inschlagalpe in ca. 1.400 Meter Seehöhe entdeckt, woraufhin 1936 der Tagbaubetrieb samt Materialseilbahn eröffnet wurde. Nach großzügigem Tag- und Grubenbau wurde der Betrieb 1970 wegen zu Ende gehender Vorkommen und aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.

Die nach wie vor kleine beschauliche Gemeinde hat sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts Sommer wie Winter zu einem beliebten, facettenreichen Tourismusort entwickelt. Das Schaubergwerk und das Bergbau- und Gotikmuseum schlagen eine sichtbare Brücke in die Leoganger Bergbauvergangenheit.

Kupfer

Kupfer ist ein Mineral, das in der Natur elementar und in Verbindungen wie Kupfererzen vorkommt. Das rötlich glänzende Halbedelmetall wurde früher zur Herstellung von Werkzeug verwendet und findet dank seiner Leitfähigkeit, Formbarkeit und Korrosionsbeständigkeit heute in vielen Bereichen Verwendung.