Viele Legenden ranken sich um die Heilige Barbara von Nikomedien, deren Gedenktag am 4. Dezember gefeiert wird.
Sie erzählen von ihrem grausamen Martyrium, aber auch von ihrem unerschütterlichen Gottvertrauen.
Funde legen den Schluss nahe, dass bereits in der Antike und in vorchristlichen Zeiten im Gebiet rund um die Erzlinie Tirol – Salzburg Bergbau betrieben wurde. Die Förderung bzw. Verarbeitung von Erz und anderen Gesteinen haben die kulturelle sowie gesellschaftliche Entwicklung der Region und des ganzen Landes maßgeblich geprägt.
Der frühe Kupferbergbau wurde in Verhauen „unter Tage“ betrieben. Nahe der Erdoberfläche baute man Stollen in den Berg – darauf deuten alte Schächte oder so genannte „Pingen“ hin, also Vertiefungen, die durch Einsinken des über den eingestürzten Stollen befindlichen Erdreiches entstehen. Weitere Fundstellen in Form von Scheideplätzen und Herdstellen lassen Rückschlüsse auf die Verarbeitung des Kupfererzes ziehen.
Obwohl sich die montanistische Geschichte der einzelnen Orte etwas unterschiedlich entwickelt hat, kann davon ausgegangen werden, dass der Bergbau im 15./16. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte. Der Eintritt oberdeutscher Handelshäuser, besonders der Fugger als Bergbauunternehmer, brachte dem alpinen Bergbau den wirtschaftlichen Höhenflug: Durch die Silber- und Kupfererträge aus den Bergwerken von Schwaz und dem Oberndorfer Rerobichl war Tirol gemeinsam mit der Südtiroler Silberausbeute in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts das bedeutendste Bergbaugebiet Europas und produzierte circa 40 % des gesamteuropäischen Silbers bzw. 30 % des Kupfers in Europa westlich von Russland. Die Qualität des Tiroler Kupfers wurde sehr geschätzt und in Verbindung mit Zinn aus England und Böhmen als Kanonen und Handfeuerwaffen aus Bronze in viele Länder importiert. Allein im Kitzbüheler Raum waren um 1500 14,6 % der jährlichen Belehnungen Neuschürfe. Im Berggericht Kitzbühel bestanden 8 Hüttenwerke. Abgebaut wurden Fahlerze, Gelferze und Bleierze, aber auch Quecksilber.
Mit dem Erschöpfen der Ressourcen und der schwindenden Rentabilität verebbte der Bergbau entlang der Erzlinie langsam. Heute ist der Bergbau so gut wie verschwunden, aber noch nicht vollends erloschen, wird doch in Hochfilzen noch aktiv Magnesit abgebaut und in Oberndorf Diabas gefördert.
Viele Legenden ranken sich um die Heilige Barbara von Nikomedien, deren Gedenktag am 4. Dezember gefeiert wird.
Sie erzählen von ihrem grausamen Martyrium, aber auch von ihrem unerschütterlichen Gottvertrauen.
Man nimmt an, dass die Märtyrerin Barbara Ende des 3. Jahrhunderts gelebt hat. Einhellig erzählen die Legenden von der Klugheit und Schönheit Barbaras. Sie weigerte sich, ihren christlichen Glauben aufzugeben und wurde von ihrem grausamen und rachsüchtigen Vater eingesperrt. Auf der Flucht vor ihm soll sie auf wundersame Weise durch eine Bergspalte entkommen sein. Später wurde sie dennoch durch die Hand ihres Vaters zum Tode gebracht, der gleich darauf von einem Blitz getroffen wurde und selber starb.
Die Heilige Barbara gilt aufgrund ihrer Legende unter anderem als Schutzheilige des Bergbaus und wird als eine der 14 Nothelferinnen bei Sturm und Gewitter um Hilfe gebeten.
Auch im Brauchtum ist Barbara fest verankert: An ihrem Gedenktag schneidet man Kirschzweige ab und stellt sie ins Wasser. Blühen sie am Weihnachtsfest, erhofft man Positives für die Zukunft. Dieser Brauch erinnert an Barbaras Gefangenschaft, wo sie Trost im Erblühen eines verdorrten Kirschzweiges fand.
Als Gebirge wird in der Bergmannssprache das Gesteins- oder Erdreich bezeichnet, in das Bergwerke (Schächte, Stollen etc.) getrieben werden. Der Ausdruck stammt aus einer Zeit, als es untertägige Bergwerke tatsächlich fast ausschließlich nur im Gebirge (im geographischen Sinn) gab, da man dort das in das Bergwerk eindringende Grubenwasser über einen Wasserlösungsstollen ins nächstgelegene Tal abfließen lassen konnte. Die Förder- und Pumptechnik war damals noch nicht so weit entwickelt, um Wasser, Mensch und Material aus großen Teufen zu heben. Heute wird der Begriff übrigens unabhängig davon verwendet, ob sich das Bergwerk tatsächlich in einem Gebirge/Berg im geographischen Sinne befindet oder im Untergrund des Flachlandes.
Das Gebiet der Erzlinie Tirol – Salzburg liegt in der nördlichen Grauwackenzone, die in Tirol nur in den Kitzbüheler Alpen voll entwickelt ist. Sie setzt sich aus zwei Teilstreifen zusammen: einem nördlichen Teil mit der Grauwackenzone im engeren Sinne und einem südlichen Streifen, der hauptsächlich aus Quarzphyllit besteht.
Die Erzlinie gründet sich auf dem Grauwackenschiefer, der häufig Erz, besonders Spateisenstein und Kupfererz, führt. Spateisensteinvorkommen und Bergbaue liegen südwestlich von Kitzbühel, Kupfererz wurde am Rerobichl in Oberndorf (ebenso wie Silber!) sowie am Schattberg im Josephi-Erbstollen, auf der Kelchalm und der Wildalm abgebaut. Auf der Bachalm, Kelchalm und der Kupferplatte gewann man gediegenes Kupfer. Außerdem gab es in den Bergwerksgebieten entlang der Erzlinie eine Reihe anderer Mineralien und Gesteine, die zum Teil nach wie vor abgebaut werden.